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Im Brachland wühlen: Warum es gut ist, keine Quellen zu haben!

Ihr kennt das vielleicht: Zur Abwechslung seid ihr mal wirklich total motiviert, eine Hausarbeit anzufangen. Es juckt euch förmlich in den Fingern, alles über euer Thema herauszufinden, die Leitfrage habt ihr im Grunde schon im Kopf vorformuliert und ihr schwingt euch voller Vorfreude in die Bahn, um euch in der Bibliothek zwischen Bergen von Literatur zu vergraben. Angekommen gönnt ihr euch noch schnell einen Ingwer-Shot für den ultimativen Motivations-Kick und setzt euch voller Erwartung an den Schreibtisch. Doch dann passiert etwas, womit ihr nicht gerechnet habt: Egal welche absonderlichen Recherche-Methoden ihr anwendet, keine will dazu führen, dass ihr auch nur irgendeinen Text zu eurem Thema findet. Nach drei Stunden zielloser Sucherei realisiert ihr: Außer euch hat sich scheinbar bisher noch kein Schwein für dieses Thema interessiert.

Eine derartige Quellensituation bringt viele dazu, einem Sachverhalt von vorneherein den Rücken zu kehren. Wieso sollte man riskieren, eine notenrelevante Hausarbeit abzugeben, für die einem jegliches Literatur-Fundament fehlt? Sogar manche Dozenten würden sicherlich von so einem Vorhaben abraten, stellt das Forschen in diesem Gebiet doch eine selbstgestellte Hürde dar, die durch den Umstieg auf ein anderes Thema vielleicht gar nicht notwendig wäre. Dabei muss man doch sagen: Wer sich im Leben nie Herausforderungen stellt, der gibt sich damit zufrieden, nie weiterzukommen. Und in diesem speziellen Fall verfehlt er sogar den Grundanspruch eines Studiums.

Wer sich nämlich der – zugegeben, manchmal ziemlich schwierigen – Aufgabe verschließt, ein unergründetes Themengebiet zu erschließen, der verweigert im Grunde den Anspruch, im Studium forschend tätig zu werden. Für einen Forscher sind unbeschriebene Phänomene schließlich kein Grund zur Aufgabe, sondern gerade die Art von Herausforderung, auf die er sich am liebsten stürzt. Warum sollten wir nicht schon im Studium damit anfangen? Wer sein Studium nur als Berufsausbildung sieht, der wird seine Zeit an der Uni sowieso nur als Genuss auf Sparflamme erleben. Wer sich hingegen der Magie der Neuentdeckungen stellt, der will vielleicht nie wieder damit aufhören.

Eine Transferleistung ist im Endeffekt schließlich immer am befriedigendsten, weil man dadurch feststellt, dass man selbst durch sein eigenes Wissen gar nicht mehr auf die Schreibereien anderer angewiesen ist. Vielleicht gelingt es dir ja sogar, deine Problemstellung über einen besser erforschten Gegenstand auch auf dein eigenes Thema zu übertragen. Und selbst, wenn das nicht möglich sein sollte: Wenn es keine konkreten Quellen gibt, dann kann euch immerhin niemand vorschreiben, wie ihr über ein Thema zu denken habt. Als Pioniere steht ihr vor größeren Herausforderungen, aber eben auch vor riesigen Freiheiten. Scheut euch nicht, diese auszunutzen – dann führt die frustrierende Recherche vielleicht in die selbstständigste Arbeit, die ihr je geschrieben habt!

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