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Proteste an der Uni Hamburg: Bernd Lucke kann erste Vorlesung nicht halten

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Bereits seit Wochen machen sich an der Universität Hamburg Proteste breit, weil AfD-Mitgründer Bernd Lucke zum aktuellen Semester wieder seine Arbeitsstelle an der Universität Hamburg antritt. Am heutigen Tag rief der AStA der Uni deswegen zum Protest vor dem Hauptgebäude in der Edmund-Siemers-Allee auf, wo sich etwa 300 Menschen zu einer friedlichen Kundgebung versammelt hatten. Anlass für dieses konkrete Datum war die erste Vorlesung Luckes, die am heutigen Tag stattfinden sollte. Unabhängig des vom AStA organisierten Protests hatten sich einige Studierende in besagte Vorlesung gesetzt und deren Ablauf gestört. Lucke musst die Veranstaltung vorzeitig beenden.

Bernd Lucke ist Professor für Makroöknomie an der Universität Hamburg. 2013 gründete er zusammen mit Konrad Adam und Alexander Gauland die Partei „Alternative für Deutschland“. Zu diesem Zeitpunkt war das Hauptthema der AfD vor allem die Kritik am Euro. Lucke wurde 2014 ins Europäische Parlament gewählt und ließ sich im Zuge dessen von seiner Tätigkeit an der Universität beurlauben. Nach innerparteilichen Konflikten wurde Lucke 2015 als Parteichef abgewählt und verließ daraufhin die AfD. Er kritisierte den parteilichen Drift nach rechts und zeigte sich besorgt über die zunehmende Fremdenfeindlichkeit in den Parteipositionen. Lucke gründete daraufhin eine neue Partei unter dem Namen „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“, die sich später in „Liberal-Konservative Reformer“ umbenannte. Nach dem Scheitern seiner Partei bei der Europawahl kehrt Lucke nun wieder an seinen alten Arbeitsplatz zurück.

Diese Nachricht rief den AStA der Uni Hamburg auf den Plan. In einem Statement zu den Protesten äußerte sich der erste Vorsitzende Karim Kuropka etwa so: „Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, heißt an dieser Stelle, dass man sich nach Kräften bemüht, den Irrsinn, den man ausgelöst hat, wieder einzudämmen und notfalls dafür auch persönlich einzustecken. Verantwortung hätte sein können, dem Schaden an der eigenen Macht zum Trotz auszutreten, solang er noch Vorsitzender war und das rechte Problem der AfD aus einer Position der Stärke zu benennen. Verantwortung hätte auch sein können, dem Schaden am eigenen Ruf zum Trotz in der Partei zu bleiben und intern daran zu arbeiten, die rechten Umtriebe wieder kleinzukriegen, von innen heraus von der Wahl der AfD abzuraten, solang sie in diesem Zustand ist und sich notfalls rauswerfen zu lassen. Verantwortung ist aber garantiert nicht, jetzt so zu tun, als hätte man nichts falsch gemacht und als hätte man keinen Anteil an der durch die AfD hervorgerufenen Verrohung. Herr Lucke hatte ihn und diesen Vorwurf muss er sich gefallen lassen.“

Die anschließende Störung der Vorlesung wurde autonom organisiert und lag nicht in der Planung der Kundgebung. Der AStA kündigte an, keine Proteste zu organisieren, die Luckes Lehre stören wurden. Ein Gespräch mit dem Professor sei bereit angesetzt.

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