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Noch einen Schluck Energydrink und los: Ein Live-Bericht aus dem Ende einer Last-Minute-Hausarbeit

Hausarbeit Universität

Der Begriff „Last Minute“ in der Überschrift dieser Artikel ist in diesem Fall mal wirklich absolut wörtlich zu nehmen. Über drei Monate hatte ich Zeit, meine Hausarbeit abzuschließen. Ich hätte alles ganz bequem machen können. Die Bibliothek stand mir zu jeder Zeit offen, alle Buchquellen haben nur darauf gewartet, von mir gelesen zu werden. Mein Thema war spannend und hat mich interessiert und immer hatte ich den Gedanken: „Ich freue mich, wenn ich mich da reinfuchsen werde!“ Aber natürlich wollte ich mein Glück mal wieder herausfordern. Und so sitze ich nun hier. Ich habe gefühlt seit drei Tagen nicht mehr geschlafen, aber heute ist nun mal Abgabe. Und bin noch immer nicht am nötigen Seitenmindestmaß angekommen. Also muss ich jetzt durchpowern.

Während ich in die Tasten hacke, ohne wirklich zu registrieren, was genau ich da eigentlich schreibe, schießen mir die verschwommenen Erinnerungen aus den letzten Tagen durch den Kopf. Ich erinnere mich, wie ich eines morgens aufwachte und registrierte, dass ich 72 Stunden vor Abgabe vielleicht wirklich mal anfangen sollte, Bücher in die Hand zu nehmen. Ich entsinne mich, wie mir das Aufschlagen der ersten Lektüre sofort klarmachte, dass es gar nicht so einfach ist, einem Thema von derartiger Komplexität in einer halbtägigen Schneeballrecherche gerecht zu werden. Ich erinnere mich, wie ich kurz nach Ghostwritern googlete, dann aber feststellte, dass selbst die ein Projekt nicht mehr so kurz vor Schluss in die Hand nehmen würden. Ich erinnere mich, wie ich in Windeseile eine grobe Struktur auf Basis meines gefährlichen Halbwissens erstellte und beim tatsächlichen Schreiben immer wieder vor mich hin fluchte, weil alles vorne und hinten nicht hinkam.

Nun bin ich also kurz vor dem Ende der Apokalypse. Meine Finger haben Muskelkater, mein übermäßiger Koffeinkonsum bei gleichzeitigem Schlafentzug macht das Treffen der richtigen Tasten nicht gerade leichter und die Buchstaben auf meinem Worddokument werden vor meinen Augen zu einer wabernden schwarzen Masse. Noch zwei Seiten trennen mich von meinem Ziel, doch mir ist eigentlich der Stoff ausgegangen. Also tippe ich in der größtmöglich erlaubten Schriftgröße das Wort „Fazit“ in die Tastatur und schwadroniere noch einmal über das ohnehin schon unsaubere Produkt, das ich in den letzten Stunden zu Papier gebracht habe. Die Arbeit fühlt sich absurd an, aber die Abgabe pocht in meinem Kopf viel deutlicher als das eigentliche Thema. Mit letzter Kraft schreibe ich die letzte Zeile und breche über meinem Schreibtisch zusammen. Fürs Redigieren bleibt keine Zeit mehr. Ich muss ja schließlich noch in die Uni, um das physische Produkt abzugeben. Warum geht das in Zeiten der Digitalisierung eigentlich nicht einfacher? Verflucht seist du, Hausarbeit. Auch wenn du eigentlich nichts für meine dämliche Arbeitseinstellung kannst.

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