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Mittelfinger für Montage: Demonstrationen in Hamburg werden größer

Montage sind traditionell nach Garfield ohnehin schon keine guten Tage. Doch die Sehnsucht nach dem Wochenende, das noch vor einem liegt, und die Nostalgie für das Wochenende, das man gerade hinter sich lässt, ist nicht mehr der einzige Grund, um Montage zu verachten. Montage rufen auch die Montagsdemos auf den Plan- ein Begriff, der einst für positiven Wandel stand.

Man nennt sie jetzt „Merkel muss weg“(Hamburg) oder „Rostock retten“ (Rostock), sie werden aber noch immer größtenteils von (angeblich) patriotischen Europäern gegen die (angebliche) Islamisierung des Abendslandes getragen. Das Prinzip bleibt das Gleiche, unter einem gemäßigten Vorwand, wie der Kritik an der Kanzlerin oder einer Islamismuskritik, werden Menschen mobilisiert, die alle Bereiche des Extremismusspektrums bedienen. Von „Ich finde die aktuelle Politik nicht gut“ bis hin zu „Ausländer raus“ ist alles vertreten.

Was ist in diesem Jahr anders an diesen Demos?
Nun, vor wenigen Wochen wurde der Abgrenzungsbeschluss zwischen AfD und Pegida aufgehoben. Die Pegida-Bewegung hat zwar einst den Aufschwung der AfD begünstigt und die Schnittmenge zwischen beiden Gruppen ist groß, doch bis vor Kurzem war es AfD-Politikern verboten, auf Pegida-Veranstaltungen offen Parteisymbole zu tragen oder als Redner aufzutreten. Damit ist jetzt Schluss.

Bezeichnungen wie „Merkel muss weg“ oder „Rostock retten“ ermöglichen natürlich, für das ungeschulte Auge nicht als eine von Pegida oder anderen rechten Gruppen organisierte Veranstaltung zu erscheinen. Dass man damit aber die Tür für den Rassismus und Rechtsextremismus weit aufstößt, wird schnell klar. Auch in Rostock, wo demnächst eine Zentrale der Identitären Bewegung eröffnet werden soll, mischen sich Rechtsextremisten, die sich auch klar als solche bezeichnen. Bei der ersten Montagsdemo seit 2 Jahren in Rostock fanden sich 600 Leute zusammen (900 Gegendemonstranten).

In Hamburg sind es zuletzt 250 Anti-Merkel-Bürger gewesen. Diese Zahl wird demnächst ansteigen, denn die AfD mischt sich auch in Hamburg in die Demonstration ein. Ob man dann noch von gemäßigter Kritik sprechen kann, bleibt zu bezweifeln.

Warum sollte Dich das interessieren?
Nun zunächst muss Aufklärung betrieben werden. Kritische Stimmen müssen gehört werden, auch wenn uns nicht gefällt, was sie sagen. Nur so lässt sich verhindern, dass auch gemäßigte Bürger in den Sumpf des Rechtsextremismus gezogen werden. Denn die Kooperation zwischen AfD und Pegida und anderen Protesten wird künftig die Grenzen des rechten Spektrums weiter aufweichen.

Hinzu kommt, dass eine jede dieser Demos eine Gegendemo hervorbringt. Auch hier kommen die extremen Ausläufer zum Vorschein. Gerade nach den G20-Protesten und der völligen Entartung dieser, muss mit Vorsicht agiert werden, wenn Hamburg Schauplatz von Auseinandersetzungen wird. Für Polizei und Anwohner werden Montagsdemos und Gegendemos auch in Zukunft eine Belastung darstellen.

Friedlicher Gegenprotest mit gewaltlosen Störungen ist und bleibt notwendig, jeder sollte also sehen, ob er Montagabend nicht ein Zeichen setzen möchte. Auch heute ist Hamburg wieder Schauplatz. Der Anti-Merkel/Pegida/AfD/nochweiterrechts-Protest findet am Dammtor statt, die Gegendemo startet um 17.30 in der Mönckebergstraße auf Höhe des Saturns.

Was haltet Ihr von den Demonstrationen? Nervt Euch das alles? Wollt Ihr mehr tun? Habt Ihr Erfahrungen gemacht? Dann schreibt uns in den Kommentaren oder an campus@studentsstudents.de

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