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Politik an der Uni: Warum wählen wir nicht?

Wahlurne

Dass die Politikverdrossenheit auch bei den Bundestags- und Landtagswahlen hoch ist, ist kein Geheimnis. Trotz der seit vielen Jahren erstmals wieder gestiegenen Wahlbeteiligung gingen bei der letzten Bundestagswahl nur 76,2 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne. Im Umkehrschluss bedeutet dass, das ein Viertel jener Wahlberechtigten ihre Stimme einfach weggeworfen hat – ein Wert, der in einer Demokratie eigentlich nicht sein dürfte. Dennoch wirkt diese Wahlbeteiligung nahezu gigantisch, wenn man sie mit den Quoten der Studierendenparlamentswahlen vergleicht. Bei der StuPa-Wahl der Uni Hamburg 2018 gab es zum Beispiel nur eine Beteiligung von mickrigen 14,34 Prozent – ein geradezu erschreckender Wert.

Doch wieso gehen wir Studierenden nicht wählen, obwohl viele von uns im Leben außerhalb der Uni oftmals predigen, wie wichtig das Wahlrecht ist? Die Antwort auf diese Frage hat definitiv mehrere Dimensionen. Eine davon dürfte sicherlich die hohe Entfernung der Hochschulpolitik zum studentischen Alltag sein. Während sämtliche Medien tagtäglich über Flüchtlingspolitik und Klimaschutz schreiben, bleiben die kleineren Dimensionen des Studierendenparlaments verständlicherweise auf der Strecke. Genau hier liegt schließlich auch der Grund, warum beispielsweise Kommunalwahlen nie so große Beteiligungen wie die Bundestagswahl erreichen: Ihr Einfluss wird schlichtweg nicht wahrgenommen oder nicht als wichtig genug erachtet.

Wahl

Dabei ist diese Annahme eigentlich suspekt: Je näher uns eine politische Institution ist, desto eher werden wir auch deren Auswirkung zu spüren bekommen. Natürlich werden auf Bundesebene die wichtigsten Entscheidungen getroffen, aber wer für eine breite Zielgruppe Politik macht, der kann eben auch nicht auf die kleinsten Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen. Genau dafür gibt es Parlamente auf kleinerer Ebene, und genau dafür gibt es auch das Studierendenparlament. Es kann bei Problemen helfen, um die sich andere Institutionen nicht kümmern können oder wollen. Daher ist ein Gang zur Wahlurne für uns ein absolut nicht folgenloser Schritt – auch, wenn uns das vielleicht im ersten Moment nicht so klar sein mag.

Wir müssten uns eigentlich nur informieren, denn ein weiteres offensichtliches Problem, aus dem wohl viele Studierende nicht zur Wahl des Studierendenparlaments gehen, ist dessen vermeintliche Undurchschaubarkeit. Klar: In der Schule bringt uns niemand bei, wie genau diese Institution wirkt und wie sie sich zusammensetzt. Deswegen heißt es für uns wie so oft im Studium: selbst Initiative ergreifen und dazulernen! So schwierig ist diese Geschichte nämlich eigentlich gar nicht. Und danach können wir auch wieder guten Gewissens meckern, dass so viele bei der Bundestagswahl den Einzug der AfD zugelassen haben.

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