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Die Arroganz der Professoren und ihre studentenferne Welt

Es steht außer Frage, dass es einige Spezialisten gibt, die konsequent nichts für die Uni tun und natürlich kann es als Dozent frustrierend sein, wenn er ständig in desinteressierte Gesichter blickt, weil sich niemand vorbereitet hat. Diese Lanze soll vorweg für unsere Lehrmeister gebrochen werden. Mitnichten soll im Folgenden pauschalisiert werden. Es wird von einer Minderheit von Professoren und Dozenten die Rede sein – auch wenn diese nicht unbedeutend ist.

Prof

Fest steht, dass es bedenklich anmaßend, unreflektiert und arrogant ist, zu behaupten, das Desinteresse läge ausschließlich an uns „Faulpelzen“. Viele Veranstaltungen verdienen es nämlich wenig bis gar nicht, dass sich überhaupt bemüht wird, da von den Herren Professoren ein demotivierendes und – mit Verlaub – teils nutzloses Auftreten an den Tag gelegt wird, dass man sich fragt, wozu man sich an der Uni eingeschrieben hat. Die Inhalte können häufig in der Pfeife geraucht werden. Und es ist mehr als ermüdend, wöchentlich seitenweise wissenschaftlicher Texte zu lesen, die voller unverständlicher Schachtelsätze sind, deren Länge nur der intellektuellen Selbsterotisierung der Autoren zu dienen scheint. Es wirkt oft wichtiger, Intellekt auszustrahlen als intellektuell zu handeln.

Frust Uni

Ebenjene, welche die Begeisterungsfähigkeit und Rhetorik eines Steins zu ihren Eigenschaften zählen können, sind es häufig, die sich in einem schwer ertragbaren Monolog besonders darüber echauffieren, dass unsere Bereitschaft zur Mitarbeit eines Studenten unwürdig ist. Die Ironie und Lächerlichkeit dieser Aussage besteht darin, dass die fehlende Bereitschaft des Dozenten zur ansprechenden Lehre ein schwerwiegender Grund für die mangelnde Begeisterung seiner „Faulpelze“ ist. Es ist doch eine Zumutung, wenn ein Professor – den wir an dieser Stelle namentlich nicht erwähnen wollen – der Vorlesung fernbleibt und stattdessen seinen HiWi instruiert, auf „Play“ zu drücken, damit die Studenten seiner Vorlesung per Tonaufnahme lauschen. Ist ja ganz witzig aber bei genauerer Betrachtung auch respektlos. Genauso wie die geistige Abwesenheit eines Dozenten, während eines Studenten-Referats, weil er es für notwendiger erachtet, seine Mails zu checken.

Professoren verlangen Respekt und Engagement der Studenten. Manche leben jedoch in einer solch studentenfernen Welt – beweihräuchert von wissenschaftlichen Titeln und erzielten Erfolgen – dass sie vergessen haben, wie das Leben eines Studenten aussieht. Der Student ist nicht nur das hedonistische Feierbiest, sondern auch ein hart schuftender Mensch. Da sei nur gesagt, dass einige nicht monatlich auf BAföG zurückgreifen oder auf üppige Finanzspritzen der Eltern hoffen können. Ein Großteil der Studenten muss (zusätzlich zur Uni) regelmäßig arbeiten, um sich das Studium zu finanzieren. Sie haben neben all dem auch noch leidenschaftlich betriebene Hobbys (z.B. Musik), vielleicht einen Partner, manche sogar ein Kind. All das muss unter einen Hut gebracht werden.

Viele verkennen, dass der Stresspegel eines Studenten, der das Studium möglichst ernst nehmen will, einem getakteten Arbeitsleben nicht sehr fern ist. Studieren ist schließlich kein Zuckerschlecken und so viel Zeit, wie immer behauptet wird, haben die meisten Studenten auch nicht. Im Gegenteil, häufig haben sie mit viel Zeitdruck zu kämpfen.

Zeitdruck

Professoren mögen den Aufwand, den viele Studenten für die Realisierung ihres Studiums betreiben, unterschätzen. Umso bedauerlicher, in welch abfälliger und abwertender Art manch Hochrangierter der Uni über seine Lehrlinge öffentlich redet. Aus deren Position ist das einfach. Doch sollte man von solch brillanten Köpfen der Wissenschaft nicht ein gewisses Maß an sozialem Intellekt erwarten? Was ist das für ein geistiges Niveau, andere (u.a. auch rangniedrigere Kollegen) vorzuführen oder wie ein chauvinistischer Gockel im Hörsaal herumzustolzieren?

Für den einen oder anderen Titelträger ist es vielleicht mal an der Zeit, von seinem hohen Ross herunterzukommen und zu realisieren, dass es nicht nur ihre Veranstaltungen an der Uni gibt, denen sich die Studierenden widmen müssen. Auch muss begriffen werden, dass ein Professoren- oder Doktoren-Titel nicht automatisch ein wertvolleres Dasein zur Folge hat.

Sehr wahrscheinlich sollten Studenten selbstbewusster auftreten und zeigen, dass mehr in ihnen steckt als einige in ihnen sehen.
Leider, so sagt man, sitzen Professoren und Dozenten am längeren Hebel. Vielleicht aber auch nicht immer.

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