Wenn man regelmäßig am Hamburger Dammtorbahnhof vorbeikommt, dürften einem die dort angebrachten großen Werbetafeln mit den Worten „Nu geiht dat los!“ mittlerweile doch etwas ironisch vorkommen. Und zwar vor allem deswegen, weil dort seit gefühlten Ewigkeiten wirklich überhaupt nichts „losgeht“. Der Slogan stammt von der Supermarkt-Kette Edeka, die hier, unweit vom Campus der Universität Hamburg, eine neue Filiale eröffnen möchte. Zumindest scheint das früher einmal der Plan gewesen zu sein, denn jene Aufschrift ziert die beklebten Fenster des Raums mittlerweile schon seit zwei Jahren. Getan hat sich seitdem nichts. Früher hing noch ein Zettel an der geschlossenen Eingangstür, der die Eröffnung des Marktes für den Sommer 2016 ankündigte. Dieser ist mittlerweile (aus nachvollziehbaren Gründen) wieder verschwunden.
Ärgerlich ist das auch für viele Studierende, für die ein Supermarkt in Universitätsnähe eine durchaus willkommene Einrichtung wäre. Im Grindelhof gibt es zwar einen kleinen Netto, der ist aber auch keine Alternative, wenn sich das eigene Institut eher in Alsternähe befindet. Will man zwischendurch mal eine Flasche Wasser oder einen kleinen Snack kaufen, ist man somit auf die universitätseigenen Institutionen angewiesen. Der Dammtorbahnhof, der wohl zentralste Anlaufpunkt für einen Großteil der Lernenden der Uni Hamburg, wäre somit der ideale Ort für eine solche Einrichtung.
Aber warum geht es nach so langer Zeit noch immer nicht voran? Im August äußerte sich die Edeka-Handelsgesellschaft zu dem Thema und erklärte den Vorfall recht banal: In der zukünftigen Mietfläche befände sich „zentrale, teilweise sicherheitsrelevante Versorgungstechnik“, die erst verlegt werden müsse. Die Deutsche Bahn befände sich dazu gerade in „interner Abstimmung“. Gut, sowohl die Bahn als auch Hamburger Bauunternehmen sind im Land nicht gerade für ihre Pünktlichkeit bekannt, trotzdem irritiert es doch ein wenig, dass der Aufbau eines einfachen Supermarkts derartig viel Zeit in Anspruch nehmen soll. Irritiert scheint auch der Sprecher der Deutschen Bahn, der erzählt, dass die Verzögerung in der Eröffnung mit keinerlei „Abstimmungen“, sondern vielmehr mit diversen Genehmigungen und Prüfungen zusammenhinge.
Fazit: So richtig Bescheid weiß scheinbar keiner und bis Studierende der Universität Hamburg zwischen ihren Vorlesungen endlich mal schnell einkaufen gehen können, wird wohl noch etwas Zeit vergehen. Falls ihr es übrigens noch nicht mitbekommen habt: Die Elbphilharmonie hat mittlerweile tatsächlich eröffnet. Es gibt also Hoffnung!