Schon mal ein kleiner Dämpfer vorweg: Ich kann euch natürlich nicht sagen, wie ihr Entscheidungen zu treffen habt. Ich glaube dafür gibt es weder ein Rezept, noch irgendeinen Experten, den ich für euch mit Fragen hätte löchern können. Natürlich gibt es die klassischen Tipps und Tricks, wie Pro- und Contra-Listen schreiben oder eine Münze zu werfen. Aber als ob hier irgendwer wüsste, wie man ein Gefühl auf eine Liste schreiben kann.
„Erwachsen sein“ zieht leider diesen Vornachteil mit sich, dass wir alles alleine regeln dürfen – bestenfalls nach unseren Vorlieben und ohne uns besonders viel an andere anzupassen. Allerdings bedeutet das auch, viele viele viele Entscheidungen zu treffen. Dauernd steht die Frage im Raum, was abends gegessen wird, welche Serie als nächstes bei Netflix angefangen, welcher Mitbewohner mit Badputzen dran ist und ob nicht eigentlich mehr Zeit in Unikram investiert werden sollte.
Die Antworten sind zwar nicht immer leicht, aber machbar. Und wenn es mal die falsche Entscheidung war, wird es beim nächsten Mal einfach anders gemacht.
Kommen wir zu den schwierigeren Fragen: Brauche ich mehr Zeit für mich? Will ich im Sommer wirklich nach Südafrika oder traue ich mir das nicht zu? Studiere ich die richtigen Fächer? An der richtigen Uni? Umgebe ich mich mit den Leuten, die mir gut tun?
Das sind so Entscheidungsfragen, die einfach plötzlich aufploppen. Wie aus dem Nichts. Einfach, weil man sich fragt, warum man morgens nicht mehr aufstehen will. Oder weil sich hinter jeder weiteren Möglichkeit (die es heute en masse gibt) auch ein weiterer Stein in der Mauer verbirgt, die dadurch nicht leichter zu durchbrechen ist. Da gibt es kein klares Bauchgefühl. Schon gar nicht eines, bei dem man weiß, ob es auf die Pro- oder auf die Contra-Seite kommt. Wer weiß schon, was er will?
Eine Nacht drüber schlafen. Oder jemand anderes die Entscheidung treffen lassen und sehen, ob man glücklich damit ist. Wenn ja, ist alles geregelt. Wenn nicht, entscheidet man sich fürs Gegenteil.
Oder wir schauen nach, was Herr Janosch Wondrak empfiehlt, wenn der eine dieser schwierigen Entscheidungen treffen muss. „Man schreibt die Alternativen tabellarisch auf einen Zettel. Anschließend legt man den Zettel nieder und wirft einen Löffel auf den Zettel. Dann geht man weg und lässt den Löffel das regeln. Sein Problem.“
Das soll das letzte Wort sein.