Während die Uni Hamburg gerade weiterhin fleißig an ihrer Ernennung zur Exzellenz-Universität werkelt, entstehen bereits die Pläne für eine maßgebliche Erweiterung des Hamburger Wissenschaftsstandorts. Der Senat der Stadt plant in Bahrenfeld den Bau der sogenannten „Science City“ – eine Art Elite-Campus für naturwissenschaftliche Fächer, den Universitätspräsident Dieter Lenzen gar als „neues deutsches Oxford“ bezeichnet. Das Quartier soll um den Altonaer Volkspark entstehen und etwa 5000 Studierenden Platz bieten.
Zentraler Punkt des Viertels soll vor allem die Kreation eines perfekten Wissenschaftszentrums sein. Neben der Stadt Hamburg beteiligen sich an dessen Verwirklichung sowohl die Universität als auch das Forschungszentrum DESY, das bereits in Bahrenfeld ansässig ist. Neben wissenschaftlichen Instituten, die laut Bürgermeister Peter Tschentscher beste Standortbedingungen „für kluge Köpfe aus der ganzen Welt“ bieten sollen, sind in dem Viertel auch 2500 neue Wohnungen geplant, um die Infrastruktur für Studierende zu verbessern und der allgemeinen Wohnungsknappheit in Hamburg entgegenzuwirken. Es bleibt zu hoffen, dass diese trotz der augenscheinlich hochmodernen Architektur und dem dann vermutlich sehr gefragten Standort im bezahlbaren Rahmen bleiben und nicht nur eine erneute Verbreiterung der hochpreisigen Wohngebiete darstellen. Eine Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel soll es außerdem geben, hierzu wird möglicherweise die neue S32 die „Science City“ anfahren.
Studierende von heute werden von dieser Zukunftsmusik allerdings wohl kaum mehr profitieren. Erste Architektur-Wettbewerbe sollen 2020 starten, die Fertigstellung des Gebiets ist erst für 2040 vorgesehen. Die „Science City“ stellt damit ein Mehrgenerationenprojekt dar, das den Studienstandort Hamburg auch international äußerst populär machen könnte. Vergessen sollte man dabei allerdings nicht, dass die Universität Hamburg auch so gerade mehr als genug Baustellen zu bieten hat. Zu hoffen bleibt außerdem, dass die Kosten für das Mammutprojekt in einem angemessenen Rahmen bleiben und sich nicht zu einer Elbphilharmonie-artigen Farce entwickeln. Einen Preisrahmen für das neue Quartier nannte der Hamburger Senat noch nicht.