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Von wegen verweichlichte Generation: Die kleinen Freuden des Studis

Wenn wir alle Vierteljahre mit unseren Eltern den Pflichtbesuch der ungeliebten Großtante in Castrop-Rauxel antreten müssen, graut es uns schon wieder vor den ziellosen und ultimativ besserwisserischen Vorträgen der ach so weisen Verwandtschaft. Die Generationen X bis Z wüssten doch gar nicht, wie sich das Leben damals angefühlt hat. Früher hatten die Menschen gar nichts. Unsere Generation sei verwöhnt, mit nichts zufrieden und bade sich in Problemen, die eigentlich gar keine seien. Dabei stimmt das gar nicht. Als Studis sind wir mit so vielen kleinen Dingen zufrieden, die von einem ganz bescheidenen Anspruch zeugen. Also werft uns nicht vor, wir würden ständig nur verhätschelt werden!

Im WG-Leben sind wir Studis zum Beispiel wirklich verdammt bescheiden. Während Großtantchen ihre Bergpredigt aus den Fenstern ihres fancy Einfamilienhauses hält, sind wir schon glücklich darüber, wenn unser Kühlschrank ein Gefrierfach für mehr als zwei Pizzen hat. Für eine halbwegs erschwingliche Wohnung sind wir bereit, Siebener-WGs, winzige Zimmer und unglaublich anstrengende Mitbewohner in Kauf zu nehmen. Kulinarisch verwöhnen wir uns nicht mit fancy Rotkohl, Kartoffelklößen und Bratensauce, sondern begnügen uns ganz bescheiden mit schlichten Fertiggerichten. Und da will uns jemand erzählen, unser Anspruchsdenken sei zu hoch?

Auch in der Uni fordern wir nicht gleich den automatischen Aufstieg in eine akademische Karriere, sondern sind schon mit ganz kleinen Gesten unglaublich zufrieden. Fragt mal einen Studi, was für ihn die vier magischen Worte sind (Spoiler: Er wird mit „Das ist nicht klausurrelevant!“ antworten). Wir brechen in Begeisterungsstürme aus, wenn das Essen in der Schweinemensa mal genau richtig gewürzt ist. Wir sind der Universität dankbar, dass wir dank des katastrophalen Stine-Systems immer eine Ausrede haben, auf die wir unser Lernversagen projizieren können. Mehr brauchen wir gar nicht!

Und überhaupt: Autos braucht keiner von uns, die überfüllte U1 ist unsere persönliche Limousine. Wir verzichten mit dem Fernseher freiwillig auf eine der größten technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts und begnügen uns mit dem beschränkten Angebot unseres Netflix-Abos, das wir uns mit 73 anderen Personen teilen. Also lasst uns mit euren Belehrungen in Ruhe! Unser Leben ist verdammt hart!

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