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BAföG-Erhöhung? Bitte warten, ein Mitarbeiter ist gleich für Sie da…

Der BAföG Bericht der Bundesregierung ist da! Toll, nur zwei Jahre Verspätung! Falls ihr 2012 einen Flug vom BER gebucht hattet, erscheint euch die Verspätung des Berichts vielleicht unerheblich, doch dahinter stecken größere Probleme.

Die Jahre 2012 bis 2016 werden in dem Bericht analysiert. Im ursprünglichen Bericht stand noch ein starker Appell an die Regierung, man müsse den BAföG-Satz schnellstmöglich erhöhen. In dem gerade verabschiedeten Bericht…eine Empfehlung an die zukünftige Regierung, man könnte/sollte/dürfte. Offenbar ist die Situation gar nicht so schlecht. Oder?

Naja, im Jahre 2012 bekamen noch 28% der Studierenden BAföG, 2016 waren es nur noch 22,1%. Zugegeben, die 22,1% haben gerade erst eine Erhöhung bekommen, der Höchstsatz liegt bei 735 Euro. Die Frage ist, wie Menschen in Großstädten davon leben sollen.

Die Wohnpauschale beträgt 250 Euro. Bitte zeigt uns die Wohnungen, Zimmer oder Abstellkammern, in denen man für 250 Euro leben kann. In Hamburg ist das nicht möglich, es sei denn, man gibt Lebensqualität auf und nimmt stundenlange Anfahrten zur Uni in Kauf. Eigentlich muss man sich auch prostituieren, aber darum geht es jetzt nicht.

Es geht darum, dass BAföG scheinbar keine Priorität für die Politik hat. Kaum ein Studierender konzentriert sich noch auf das Studium, wenn er jede Woche arbeitet, egal ob Prüfungen, Hausarbeiten oder der Abschluss auf ihn warten. Paart man das mit der Regelstudienzeit, dann basteln wir uns schon heute ausgelaugte und Burn Out prädestinierte Arbeiterchen, die den Staat durch mangelnde Arbeitsfähigkeit in Zukunft viel Geld kosten werden.

Dazu kommt, dass die Qualität der Ausbildung darunter leidet, wenn wir zwischen Uni, Job und Familie hin und her hasten, unser Bestes und mehr geben und am Ende des Monats trotzdem jeden Cent umdrehen müssen. Gerade „Arbeiterkindern“ kann da die Lust auf das Studium vergehen, wenn sie nicht von den Erfahrungen der Eltern oder von ihrem Einkommen profitieren können.

Die BAföG Reformen sind so starr wie der Prozess der Beantragung. Das verwundert nicht, ist im Spiegel doch zu lesen, dass die Expertenmeinungen, die für die Qualitätssicherung des BAföG und des entsprechenden Berichts zuständig sein sollen, im neusten Bericht völlig fehlen. Seit 2014 kein Treffen mehr. Also blanke Zahlen ohne echten Kontext. Eine willkommene Ausrede für die Bundesregierung, um nicht sofort zu handeln, die Dringlichkeit zu sehen oder zumindest die Diskussion zu öffnen.

BAföG ist ein Mittel, um Chancengleichheit zu schaffen. Wir denken, das sollte Priorität haben.

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